„Digitalisierung machts möglich“, so Schulleiter Michael Schulze Kersting vom Hellweg Berufskolleg in Unna (HBU) über einen Schulversuch zur Ausbildung Technischer Produktdesigner*innen. „Drei Berufskollegs in Unna, Menden und Siegen arbeiten nun zusammen, um die häufig geringen Zahlen von Schüler*innen trotzdem adäquat zu unterrichten“, erklärt Michael Schulze Kersting.
Wenn beispielsweise fünf Schüler an je einem BK in diesem Bildungsgang unterrichtet werden, dann lohnt es sich kaum dafür eine Klasse einzurichten. In Kooperation mit dem Hönne-BK in Menden und dem BK für Technik in Siegen aber sehr wohl, weiß der Bereichsleiter am HBU Achim Wiemann. An allen drei BKs gilt der gleiche Stundenplan, so dass der Unterricht aus Unna per Video live in Klassenräume nach Menden und Siegen übertragen wird und dadurch ein Lehrer entsprechend 15 Azubis unterrichten kann. Das gleiche gilt selbstverständlich auch für den Unterricht aus Menden und aus Siegen.
Auf diese Weise wird erheblicher CO2-Ausstoß vermieden und niemand muss über die marode A45 wöchentlich von Siegen nach Unna fahren. „Ganz ohne face to face geht es dann aber doch nicht“, freut sich Gestaltungslehrer Martin Kirschbaum vom HBU. Unter seiner Regie dürfen die Schüler*innen nicht nur virtuell, sondern ganz real Produkte entwickeln. Auf diese Weise entstand in einer ersten Projektphase ein zusammenlegbarer Hocker aus Wellpappe, „gestaltet nach formal-ästhetischen, konstruktiv-funktionalen und materialspezifischen Aspekten“, so Kirschbaum.
Photo: Gestaltungslehrer Oberstudienrat Martin Kirschbaum (Mitte) mit Produktdesigner*innen und ihrem ersten Werkstück, dem faltbaren Wellpappenhocker.
Matthias Rodax